Lippmann- Farbfotografie
Stichworte: Lippmannverfahren, Lippmanntechnik, Lippmann Farbfotografie, Interferenz- Farbfotografie, Interferenzfotografie, Interferenzfarben
Die Lippmann- Farbfotografie (Lippmann- Verfahren) ist eine sehr seltene, urtümliche Farbfotografietechnik. Gabriel Lippmann hat im Jahr 1908 im Zusammenhang mit dieser Technik den Nobelpreis für Physik bekommen.
Im Gegensatz zur späteren, konventionellen Farbfotografie, bei der die auf die lichtempfindliche Schicht auftreffenden Lichtwellen sozusagen in Farbe übersetzt werden, verewigen sich hier die Lichtwellen unmittelbar und es entstehen leuchtend-schillernde Interferenzfarben wie z.B. auf der Oberfläche von Insektenflügeln, Seifenblasen oder Öllachen. Beim Betrachten muss das Licht ungefähr senkrecht auf die Fotografie fallen. Aus falschem Winkel betrachtet sind keine Farben zu sehen oder diese erscheinen unrichtig. Im Durchlicht sehen die Platten aus wie normale Schwarzweiß- Negative. Prinzipiell sind Lippmann- Fotos mit Hologrammen verwandt.
Die Belichtung geschieht in einer Plattenkamera auf Glasplatten. Die verwendete Emulsion muss extrem feinkörnig sein, daher sind auch bei guten Lichtverhältnissen sehr lange Belichtungszeiten von mehreren Minuten bis zu einigen Stunden nötig. Die Lippmann- Farbfotografie ist ein kompliziertes und einigermaßen unzuverlässiges Verfahren. Hinzu kommt, daß sich von den Platten keine Abzüge machen lassen; jedes Foto ist ein absolutes Unikat. Aus diesen Gründen hat sich das Verfahren auch nicht durchsetzen können. Zudem entwickelte sich schon wenige Jahre nach Erfindung der Lippmann- Technik das Prinzip der heute noch üblichen, konventionellen Farbfotografie zur Marktreife. Bei den hier gezeigten Albumen- basierten Lippmann- Fotografien handelt es sich um selbst hergestellte Platten aus den Jahren 2010 bis 2012 im Format 9 x 12 cm.
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